Zum zweiten Advent haben wir ein Gericht gekocht, das Wärme, Umami und eine feine japanische Aromatik verbindet: eine Zwiebelsuppe auf Kombu-Dashi-Basis, dazu Wakame-Comté-Cracker, aromatische Sansho-Pfeffer-Croutons und eine elegante Morgenrot-Reduktion. Dieses Gericht ist vertraut wie eine französische Zwiebelsuppe – aber zugleich völlig neu gedacht. Perfekt für einen Adventssonntag, an dem es ruhig, wohlig und besonders sein darf. 

Der begleitende Sake: Kikusakari „Morgenrot“ – Junmai Rosé, ein aus drei Reissorten gebrauter Sake, dessen rote Farbe und beerige Säure an japanischen Rotwein erinnern.

Der Sake zum zweiten Advent: Kikusakari „Morgenrot“ – Junmai Rosé 

Für diesen Sake werden Asamurasaki (roter Reis), Gohyakumangoku und Miyama Nishiki gemeinsam vergoren. Der unpolierte Asamurasaki verleiht ihm: 

  • seine einzigartige, 
  • natürliche Roséfarbe 
  • ausgeprägte Säure 
  • leichte Adstringenz 
  • Aromen von Cranberry, roten Beeren, gekochten Kirschen und Pflaumen 

Er besitzt Struktur, Tiefe und eine überraschend klare Frische, die hervorragend mit Gemüse, Umami und warmen Brühen harmoniert. 

 Unser Tipp: gut gekühlt servieren.

DAS REZEPT – Zwiebelsuppe „Morgenrot“ 

1. Kombu-Dashi 

Zutaten: 
20–25 g Kombu 
1,5 l kaltes Wasser 
Optional: 2 frische Shiitake 

Zubereitung: Kombu über Nacht in kaltem Wasser einlegen. Am nächsten Tag langsam auf 60–65°C erwärmen und 30 Min. halten. Kombu entfernen. Optional: Shiitake 10 Min. bei 70°C ziehen lassen. Abseihen und beiseitestellen.

2. Zwiebelsuppe 

Zutaten: 
1,2 kg gelbe Zwiebeln 
2 frische Shiitake 
40 g Butter 
1 EL neutrales Öl 
120 ml Sake 
1,5 l Kombu-Dashi 
1 TL helles Miso 
Salz 

Zubereitung: Zwiebeln fein schneiden. In Butter + Öl 30–40 Min. goldbraun schmoren. Shiitake zugeben, 3–4 Min. mitdünsten. Mit Sake ablöschen und vollständig einreduzieren. Mit Kombu-Dashi aufgießen und 30 Min. sanft köcheln. Miso einrühren. Mit Salz abschmecken.

3. Morgenrot-Reduktion 

Zutaten: 
80 ml Sake 
20 ml Mirin 
20 ml Reisessig 
1 TL Zucker 
1 Scheibe Ingwer 
Mini-Prise Chili 

Zubereitung: Alles in einen Topf geben. Auf 1/3 einreduzieren. Warm halten.

4. Wakame-Comté-Cracker 

Zutaten: 
80 g geriebener Comté 
1 TL getrocknetes Wakame 

Zubereitung: Wakame kurz anwärmen und fein zerreiben. Comté in 5–7 cm Kreisen auf Backpapier setzen. Bei 180°C 6–8 Min. backen. Sofort mit Wakame bestäuben.

5. Sansho-Pfeffer-Croutons 

Zutaten: 
2 Milchbrötchen / Brioche 
1 EL Butter 
1 TL neutrales Öl 
1 Prise Salz 
1 Mini-Prise Zucker 
1 Messerspitze Sansho-Pfeffer 

Zubereitung: Brot in 1–1,2 cm Würfel schneiden. In Butter und Öl goldbraun rösten. Vom Herd nehmen und mit Salz, Zucker und Sansho-Pfeffer würzen. Auf Küchenpapier trocknen lassen.

6. Anrichten 

Zwiebeln in der Tellermitte platzieren. Croutons darüber geben. Wakame-Comté-Cracker obenauf legen. Kleine Tropfen Morgenrot-Reduktion punktuell setzen. Heiße Brühe angießen. Mit ein paar Tropfen Sesamöl finalisieren. Schnittlauch als kleine Insel einsetzen.

Food-Pairing-Notizen von Sommelière Agija Immenroth 

Der Käsecracker betont zusammen mit dem Dashi die Trockenheit des Sake noch stärker. Die lauwarme Suppe öffnet nasal eine unerwartet intensive Frucht – rote Beeren, Cranberry-Anklänge. Die Salzigkeit des Crackers setzt einen kleinen Kick und fängt die Aromen gut ab. Die Zwiebeln mit leichtem Biss stehen in einer sehr harmonischen Balance zum Sake; insgesamt wirkt das Pairing rund, cremig und weich. Mit der Suppe zeigt sich der Sake von einer anderen Seite: etwas kantiger, klarer strukturiert. Die Fruchtigkeit tritt deutlicher hervor – Melone, Birne, roter Apfel. Die Suppe puffert die vorhandene Süße des Sake, wodurch er trockener erscheint. Die Shiitake aus der Brühe heben die fruchtigen Noten zusätzlich hervor und verlängern den Nachhall.


Ein Gericht, das nach Wärme, Tiefe und japanischer Eleganz schmeckt, und ein Sake, der sich von seiner spannendsten Seite zeigt. Der zweite Adventssonntag wird damit zu einer stilvollen, genussvollen Überraschung.